In der dunklen Jahreszeit fallen defekte Leuchtmittel besonders stark auf und sind ein großes Sicherheitsrisiko. Dabei können die verschiedenen Birnen beim Ducato relativ einfach und kostengünstig selbst getauscht werden – das spart teure Werkstattkosten und schont somit das Porte­mon­naie.

Die Beleuchtung der Fahrzeugfront

Die grundsätzlichen Scheinwerfer des vorderen Wagenbereichs bestehen aus Abblend-, Stand- und Fernlicht sowie aus den Nebelleuchten und den Blinkern. Das Standlicht leuchtet dabei immer parallel zu Abblend- und Fernlicht, damit das Fahrzeug auch bei beschädigten Lampen weiterhin erkennbar beleuchtet ist.

Abblendlicht und Fernlicht werden meist von derselben Lichtquelle gespeist (Zweifaden-Typ H4), deshalb reicht bei einem Ausfall der Austausch eines Leuchtmittels pro Seite. Bei unserem 250er sind es allerdings zwei separate Glühbirnen. Die Nebelscheinwerfer enthalten ein spezielle Streuscheiben, damit bei Nebel, Regen oder Schneefall keine blendende Wand aus den reflektierenden Wasserteilchen entsteht.

Das Leuchtmittel

Beim Wechseln des Leuchtmittels sind der passende Sockel, also der metallene, untere Teil der Glühbirne, und die entsprechende Fassung, in die die Glühbirne gedreht wird, wichtig. Passt beides zusammen – mechanisch als auch elektrisch – sollte eine neue Einstellung der Leuchtweitenregulierung nach dem Austausch der Lampen nicht mehr nötig sein.

Die Führungen der Glühbirnen sind vorgegeben, sodass du sie gar nicht falsch einsetzen kannst – sofern die richtige Glühbirne genutzt wird.

Xenon, Halogen, LEDs oder doch lieber Laserlicht?

Der Standard: Halogenleuchten

Als Nachfolger der normalen Glühlampe bieten Halogenlampen helleres, weißeres Licht und sind energieeffizienter. Dieser Lampentyp wird meistens für den Fiat Ducato genutzt, vor allem die Ausführungen H1, H4 und H7. Die H1 entspricht genau wie die H7 einer Einfaden-Glühlampe – nur stellt die H7 die neuere Variante dar. Der Zweifaden-Typ H4 vereint Auf- und Abblendlicht.

Bei einer H7-Lampe tauschst du im Falle einer Reparatur also vier Leuchtmittel aus, bei einer H4 wegen ihrer kombinierten Technik nur zwei. Eine H4 gibt allerdings deutlich weniger Licht ab. Gerade auf unbeleuchteten Landstraßen oder bei schlechten Lichtverhältnissen sind ausreichend helle Scheinwerfer sehr wichtig.

Unterschiede ergeben sich unter anderem durch den Lichtstrom (Lumen) und die Leuchtdichte – die Wattzahl sagt hingegen nicht viel aus. Die H1 erreicht höhere Lumenwerte als die H7. Sie weist jedoch eine geringere Helligkeit auf, da die Leuchtdichte bei der H7 größer ist.

Allgemein zählen Halogenlampen zu den etwas defektanfälligeren Leuchtmitteln. Vor allem der geringere Preis ist ein Kriterium für den Einbau. Bestimmte Sockel – z. B. der Bajonett-Sockel – verlängern die Lebensdauer der Halogenlampen.

Bläulich-weiße Strahlen: Xenon-Licht

Diese Beleuchtungsart zeichnet sich vor allem durch ihre lange Haltbarkeit und ihre starke Lichtweite sowie -intensität aus. Xenon-Leuchten verstärken Kontraste und das Farbsehen – ihre Farbtönung reicht näher an unser Tageslicht heran als das von Halogenlampen. Weniger Energieverbrauch und eine automatische Regulierung der Leuchtweite (unabhängig von der Fahrzeugladung) sprechen für Xenon-Lampen. Zusätzlich erhellt diese Variante breitere Teile der Fahrbahn.

Diese Punkte erhöhen die Sicherheit, denn Hindernisse in der Ferne und am Straßenrand werden besser erkannt. Für andere Verkehrsteilnehmer gestalten sich Xenon-Lichter jedoch bei falscher Einstellung oder älteren Modellen weniger angenehm: Egal, ob Autofahrer oder Fußgänger, die Lichter blenden dann stark.

Die oftmals hohen Kosten in Sachen Anschaffung und Reparatur, welche nur beim Fachmann stattfinden sollte, sowie zusätzliche Vorschriften wie eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage gehören zu Nachteilen von Xenon-Leuchten. Außerdem entfernt die Reinigungsanlage den Schmutz nicht immer korrekt, was schnell zu Streulicht führt. Dies führt wiederum zum Blenden andere Verkehrsteilnehmer, weil das Licht zum Beispiel durch Staubteilchen in die falsche Richtung gelenkt wird.

LEDs: Licht im eigenen Design

Diese Licht emittierenden Dioden, kurz LEDs, werden mittlerweile auch gerne als Vollscheinwerfer verbaut. Die Leuchtkraft, Langlebigkeit und Effizienz der Dioden tragen zu ihrem Erfolg bei – auch aus Designgründen werden sie gerne eingesetzt. LED-Scheinwerfer sparen vergleichsweise Platz, die Färbung ähnelt dem Tageslicht und bleibt auch bei unruhigen Fahrten verkehrstüchtig. Welche Dioden leuchten sollen, wird äußerst gezielt angesteuert.

Doch auch diese Art der Beleuchtung bringt ihre negativen Seiten mit sich: Bei einem Ausfall können meist keine einzelnen LEDs ausgewechselt werden, sondern nur eine komplette Komponente. Die Einbaukosten sind höher als bei klassischen Halogenlampen und die Dioden geben so präzise Licht ab, dass andere Autofahrer sich oft geblendet fühlen.

Achtung!

Bei LED-Scheinwerfern muss besonders auf die Spannung an Bord geachtet werden, da diese oft stark schwanken kann: Es sind Fälle bekannt, in denen LED-Lichter zu kokeln angefangen haben. Bei verbranntem Geruch oder dem Ausfall von vier Leuchtdioden in einer Reihe solltest du die Scheinwerfer umgehend überprüfen.

Laser: das Licht der Zukunft?

Bisher noch nicht in Ducatos verbaut, könnten Laserstrahlen die Zukunft gehören. Als Weiterentwicklung des Xenon-Lichtes überholt diese kostenintensive Variante Halogenlampen dank höherer Effizienz, geringerem Gewicht und weniger Platzverbrauch. Bei der Haltbarkeit liegen Laserlampen jedoch abgeschlagen hinter LEDs.

Laserlicht kann dafür die Leuchtweite von LED-Fernlicht verdoppeln und ist für das menschliche Auge ungefährlich. Bisher wird das Laserlicht oft als Zusatz angewendet, um in vollkommen dunkler Umgebung bessere Fernsicht zu haben.

Leuchtmittel kaufen: die ganze Lampe ein Kompromiss

Beim Kauf sind generell Leuchtweite, Helligkeit und Haltbarkeit zu beachten. Von der Weiße des Lichts hängt die Reflexion von Straßenmarkierungen und Verkehrsschildern ab – je weißer das Licht, desto klarer sind diese zu erkennen. Insbesondere die Wahrnehmung von Kontrasten in der Ferne wird gesteigert.

Bei starkem, hellem Licht verkürzt sich die Lebensdauer. Eine längere Haltbarkeit bringt dafür im Normalfall ein schlechteres Leuchten mit sich. Für was du dich entscheidest, richtet sich auch nach deinem individuellen Fahrverhalten – je nachdem, ob du dich häufig in gut beleuchteten Städten aufhältst oder gerne Nachttouren auf Landstraßen unternimmst.

Übrigens: Gerade bei Reisen in Ländern wie Großbritannien oder Neuseeland muss darauf geachtet werden, entsprechende Lampen für den Linksverkehr zu kaufen.

Haltbarkeit

Abgesehen von den Lumenwerten der einzelnen Leuchtmittel wird die Haltbarkeit auch von der Spannung im Fahrzeug beeinflusst: Ist diese nur wenig niedriger als die durchschnittlich erwartete Spannung, leuchtet das Licht der Lampe dunkler – aber eben länger. Bei einer leicht nach oben abweichenden Spannung wird deutlich helleres Licht erzeugt, parallel verliert die Lampe dafür an Haltbarkeit.

Lebensdauer von Lampen verlängern

Diese steigt zum Beispiel, wenn Spannungsspitzen vermieden werden. Dabei helfen verschiedene Schritte:

  1. Erst den Motor starten und dann das Licht anzustellen.
  2. Die Überprüfung der Spannungsstabilisierung: Preiswerte Spannungsspitzenkiller können zusätzlich an der Batterie befestigt werden.

Blindfahrten

Glühlampen büßen aus verschiedenen Gründen an Helligkeit ein; Reflektoren können verblinden. Unter anderem sorgen feuchte Scheinwerfer oder eine Ladespannung deutlich unter 14 Volt für die zunehmende Verschlechterung der Leuchtkraft.

Manchmal leuchtet die Lampe ausreichend, jedoch nicht in die richtige Richtung – dazu führen falsch eingestellte Scheinwerfer. Jede Fachwerkstatt kann die Einstellung leicht korrigieren.

Finger weg, Handschuhe an

Beim Wechseln von Halogenlampen sind Handschuhe wichtig: Das empfindliche Quarzglas der Leuchtmittel verträgt den Schweiß auf unserer Haut nicht, deshalb sind Fingerabdrücke später deutlich zu erkennen. Der Schweiß brennt sich geradezu in die stark belasteten Verglasungen ein, mindert die Leuchtkraft der Scheinwerfer und bringt diese im schlimmsten – jedoch seltensten Fall – zum Platzen.

Immer zu zweit

Der TÜV empfiehlt zudem die Lampen paarweise auszutauschen. Vor allem Abblend- und Fernlicht fallen oft kurz nacheinander aus. Dabei sollte derselbe Lampen-Typ in beiden Scheinwerfern verwendet werden, sodass die gleiche Lichtintensität und Farbgebung auf beiden Seiten herrscht.

Ständiger Lampenwechsel

Die Leuchtmittel gehen dauernd kaputt? Dann könnte die Federung beschädigt sein. Im Gegensatz zu LEDs vertragen Halogenlampen die starke Erschütterung schlecht.

Eine weitere Lösung ist das Ersetzen der Sicherung – oder ein kritischer Blick auf die Lichtmaschine. Ändert das nichts, kann so mancher Materialfehler auch bei unsachgemäßer Lagerung durch den Händler zustande gekommen sein.

Von Rechts wegen

Fahrzeuglichter sollten nach ihrem Ausfall zügig gewechselt werden, sonst droht in Deutschland ein Bußgeld von bis zu 60 Euro. In manchen Ländern wird die Mitnahme von Ersatzlampen sogar vorgeschrieben, beispielsweise in Tschechien, Kroatien und Ungarn.

Originalhersteller = bessere Leistung?

Ob die Glühbirnen aus dem Ausland bestellt werden oder mit „Made in Germany“ ausgezeichnet sind, macht in der Praxis nicht zwingend einen Unterschied: Die Produktion findet meist in Billiglohnländern statt. Mit dem „deutschen Stempel“ wird das Produkt oft nur durch die letzte Fertigungsstation in Deutschland versehen.

Je nach Hersteller können falsche Glühlampen jedoch Leistung und Haltbarkeit mindern, in seltenen Fällen stellen sie ein Sicherheitsrisiko dar.

Einbauanleitung: Leuchtmittel wechseln

Vorab eine wichtige Info: Der Austausch der einzelnen Glühbirnen geht eigentlich recht leicht von der Hand – wenn der gesamte Scheinwerfer ausgebaut ist. Bleibt der Scheinwerfer im Motorraum, dürfte das Ganze eine ziemliche Frickelei werden.

Um den Scheinwerfer auszubauen, müssen einige Schrauben an der Verkleidung gelöst werden. Je nach Modell können Ort und Anzahl der zu lösenden Schrauben variieren. Gerade bei jüngeren Ducato-Modellen (ab 2014) ist der Ausbau aber meist recht schnell erledigt.

Da wir noch einen ausgebauten Scheinwerfer von unserem 250er Ducato herumfliegen hatten, zeigen wir dir die Austauscharbeiten in diesem Beitrag an einem ausgebauten Scheinwerfer.

Zur Anschauung: Der Pfeil zeigt auf eine der beiden Gummikappen, die gelöst werden müssen.
Zur Anschauung: Der Pfeil zeigt auf eine der beiden Gummikappen, die gelöst werden müssen.
Die Gummikappe im Motorraum aus nächster Nähe betrachtet.
Die Gummikappe im Motorraum aus nächster Nähe betrachtet.

Schritt 1: Gummikappen lösen

An der Rückseite des Scheinwerfers befinden sich zwei Gummikappen, die du vorsichtig mit einem Schlitzschraubendreher heraushebeln kannst. Manchmal befinden sich auch Gummilaschen an den Kappen.

Dahinter findest du die jeweiligen Sockel von Standlicht, Abblendlicht und Fernlicht. Auch den Blinker kannst du auf der Rückseite erkennen. Er wird aber nicht von einer Kappe verdeckt.

Die beiden Gummikappen auf der Rückseite des ausgebauten Scheinwerfers, hinter denen sich die Leuchtmittel befinden.
Die beiden Gummikappen beim ausgebauten Scheinwerfer.
Der Scheinwerfer ohne Gummiabdeckungen auf der Rückseite; jedes Leuchtmittel ist mit Pfeilen gekennzeichnet und beschriftet.
Und so sieht’s hinter den Kappen aus.

Schritt 2: Abblendlicht austauschen – H7

Von nun an sind eigentlich nur noch zwei Dinge wichtig: Sorgfalt und Genauigkeit. Als erstes tauschen wir das Abblendlicht. Als Leuchtmittel ist eine H7 verbaut. Beim Lösen der beiden Klammern musst du etwas aufpassen.

Zuerst vorsichtig den Stecker ziehen.
Zuerst vorsichtig den Stecker ziehen.
WICHTIG: Die Klammern müssen erst nach vorne und dann je nach links bzw. rechts gedrückt werden – danach „fallen“ sie einfach nach unten.
WICHTIG: Die Klammern müssen erst nach vorne und dann je nach links bzw. rechts gedrückt werden – danach „fallen“ sie einfach nach unten.
Zwei Fotos, auf denen die beiden Klammern, die den Sockel mit der Glühbirne halten, nach unten gedrückt sind.
Hier siehst du, wie die beiden Klammern automatisch nach unten gleiten.
Die alte H7 ist raus. Die neue Glühbirne kann nun vorsichtig in die Führung gesteckt, mit den Klammern befestigt und wieder angeschlossen werden.
Die alte H7 ist raus. Die neue Glühbirne kann nun vorsichtig in die Führung gesteckt, mit den Klammern befestigt und wieder angeschlossen werden. 

Schritt 3: Standlicht austauschen – 5 Watt

Direkt unter dem Abblendlicht, zumindest durch unsere Fotoperspektive, da der Scheinwerfer auf dem Kopf liegt, befindet sich das Standlicht. Die 5-Watt-Glühbirne kann einfach herausgezogen und vom Kabel getrennt werden. 

Die alte H7 ist raus. Die neue Glühbirne kann nun vorsichtig in die Führung gesteckt, mit den Klammern befestigt und wieder angeschlossen werden.
Die alte H7 ist raus. Die neue Glühbirne kann nun vorsichtig in die Führung gesteckt, mit den Klammern befestigt und wieder angeschlossen werden.
Wo ist der Fehler? Genau: keine Handschuhe! Schande über uns. Du solltest unbedingt welche tragen, damit die Leuchtkraft später nicht durch eingebrannten Schweiß verringert wird.

Schritt 4: Fernlicht austauschen – H1

Beim Fernlicht sind wieder Klammern im Einsatz, die du jeweils nach unten bzw. nach oben drücken musst. Dann kannst du die H1 einfach herausnehmen und austauschen.

Der Hinweis zu den Klammern ist besonders wichtig, wenn du den Scheinwerfer nicht ausgebaut hast. Denn im Gegensatz zum Abblendlicht müssen die Klammern beim Fernlicht eben in andere Richtungen gedrückt werden, um sie zu öffnen.

Beim Fernlicht müsst ihr die Klammern jeweils nach unten bzw. oben drücken.
Beim Fernlicht müsst ihr die Klammern jeweils nach unten bzw. oben drücken.

PS: Wir haben dir den Ausbau des Blinkers vorenthalten. Das ist aber auch ganz einfach: Du drehst den lilafarbenen Sockel neben Abblend- und Standlicht gegen den Uhrzeigersinn und nimmst die Birne samt Sockel heraus. Führst du diese Arbeit bei eingebautem Scheinwerfer durch, löst du zunächst das Kabel und drehst den lilafarbenen Sockel in Richtung Motorraum.

Leuchtmittel auf Lager

Du solltest immer mehrere Ersatzleuchtmittel dabei haben. Hierfür gibt es extra Sets:

Ansonsten kannst du dir natürlich auch einzelne Leuchtmittel besorgen:

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