Servoleitungen zählen zu den klassischen Teilen am Auto, die mit der Zeit brüchig werden können. Kein Wunder: Beim Ducato sitzen sie direkt auf der Lenkung und sind dadurch ständig Wasser und Steinschlägen ausgesetzt. Doch mit ein bisschen Geschick, kannst Du sie kostengünstig selbst auswechseln.
Servoleitungen wechseln
Sobald man über Servoleitungen nachdenkt, landet man schnell bei allen weiteren Komponenten, die mit der Lenkung zusammenhängen. Bevor’s also mit der Einbauanleitung losgeht, steigen wir tiefer in die Theorie ein.
Inhaltsverzeichnis
- Was macht die Servoleitung?
- Was macht die Servolenkung?
- Braucht man zwingend eine Servolenkung?
- Wo sitzt die Servolenkung?
- Ist die Servolenkung TÜV-relevant?
- Wie funktioniert eine hydraulische Servolenkung?
- Wie funktioniert eine elektrische Servolenkung?
- Wie funktioniert eine elektrohydraulische Servolenkung?
- Wo liegt der Unterschied zwischen Servolenkung und Servotronic?
- Wieso hat nicht jedes Fahrzeug eine Servotronic?
- Wie äußern sich Störungen und Schäden an der Servolenkung?
- Was tun bei einer zu leichtgängigen Servolenkung?
- Was tun bei einer zu schwergängigen Servolenkung?
- Das Servoöl wechseln, was ist zu beachten?
- Was bedeutet „die Servolenkung entlüften“?
- Wie funktioniert die Servolenkungspumpe?
- Fiat Ducato 233/240 – Servoleitungen wechseln – AnleitungWas bedeutet „die Servolenkung
- Servoleitungen für den Fiat Ducato online bestellen
Was macht die Servoleitung?
Die Servoleitung, häufig auch Hydraulikschlauch genannt, verbindet die Servopumpe mit dem Hydraulikzylinder an der Lenkung. Durch sie fließt das Servoöl.
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Was macht eine Servolenkung?
Das bringt uns notgedrungen zur Servolenkung, mit der wir uns im Folgenden intensiver beschäftigen werden.
Die Servolenkung dient Dir als Hilfe, um das Lenken zu erleichtern. Vor allem beim Lenken im Stand, beim Rangieren oder bei geringer Fahrtgeschwindigkeit ist die Servolenkung von Nöten, damit Du nicht durch deine reine Körperkraft die Räder zum Einschlagen bewegen musst.
Denn bei einer Lenkbewegung wirken die Trägheitskräfte des bewegten Fahrzeugs und die Anpresskräfte der Räder auf dem Erdboden deiner Kraft entgegen. Das liegt daran, dass eine Masse sich immer in eine Richtung bewegen will. Wenn sie aus der Bahn abgelenkt werden soll, sind stets hohe Kräfte erforderlich.
Dank der Lenkhilfe wird die angewandte Kraft aufs Lenkrad durch ein Hydrauliksystem oder einen Elektromotor effizient verstärkt. So lässt sich das Lenkrad mühelos drehen, ohne dass die starken Gegenkräfte überhaupt gespürt werden. In einem Fiat Ducato hilft Dir das auch bei langen Fahrten. So können Tagestrips, Urlaubsreisen oder Transportfahrten bewältigt werden, ohne dass die Arme ermüden.
Braucht man zwingend eine Servolenkung?
Die Servolenkung ist heutzutage ein Extra, auf das nur noch wenige Menschen verzichten möchten. Sie gehört zu den Komfortfeatures, die in praktisch allen Fahrzeugklassen inzwischen Standard sind.
Kleine Geschichtsstunde: Ursprünglich wurde sie zur Beherrschbarkeit von schweren Lkw entwickelt. Die Erfindung wird Francis W. Davis zugeschrieben, der 1926 die erste hydraulische Servolenkung vorstellte. In einem Pkw wurde sie 1951 das erste Mal verbaut. Obwohl sich im Volksmund der Begriff Servolenkung durchgesetzt hat, wäre Lenkhilfe eigentlich die korrekte Bezeichnung.
Wo sitzt die Servolenkung?
Um diese Frage richtig beantworten zu können, müssen wir uns die Lenkung im Allgemeinen ansehen. Sie besteht aus folgenden Komponenten:
- Lenkrad
- Lenksäule
- Lenkgetriebe (bestehend aus Zahnrad und Zahnstange)
Lenkrad, Lenksäule und Zahnrad bilden eine formschlüssige Einheit. Beim Drehen des Lenkrads wird das Zahnrad gedreht. Dabei schiebt es die Zahnstange, je nach Lenkrichtung, hin- oder her. Diese Bewegung wird schließlich auf die Lenkmechanik an der Radaufhängung übertragen, wodurch das Rad in die eine oder andere Richtung ausschlägt.
Die Servolenkung ist nun ein zusätzliches Bauteil, welches abhängig von ihrer technischen Auslegung, an unterschiedlichen Stellen verbaut sein kann. Die Position der Servolenkung ist abhängig von ihrer Bauart. Man unterscheidet zwischen:
- Hydraulische Servolenkung
- Elektrische Servolenkung
- Elektrohydraulische Servolenkung
Ist die Servolenkung TÜV-relevant?
Ja, schließlich ist Grundsatz des TÜVs, dass alle verbauten Teile auch funktionieren müssen. Daher wird die (Servolenkung-)Lenkung im Rahmen der TÜV-Prüfung ebenfalls getestet. Ebenfalls ist leicht zu erkennen, dass die Lenkung ein sehr sicherheitsrelevantes System für jedes Fahrzeug ist. Liegen hier Mängel oder Defekte vor, wird der TÜV diese beanstanden.
Wie funktioniert eine hydraulische Servolenkung?
Die hydraulische Servolenkung besteht aus einem Hydraulikzylinder, der linear ein- oder ausfahren kann. Dabei entwickelt er in jeder Richtung die gleiche Kraft. Er ist an der Zahnstange angeschlossen. Beim Drehen des Lenkrads wird entweder Öl in den Zylinder hinein- oder hinausgepumpt. Dazu ist eine Servopumpe erforderlich. Diese wird in der Regel über einen Treibriemen direkt vom Motor angetrieben. Die Servopumpe ist über die Servoleitung mit dem Zylinder verbunden.
Wie funktioniert eine elektrische Servolenkung?
Elektrische Servolenkungen sind noch nicht so stark verbreitet, wie die traditionellen hydraulischen Systeme. Sie bestehen aus einem Elektromotor. Dieser ist entweder an der Lenksäule oder am Lenkgetriebe bzw. der Zahnstange angebracht.
Passenderweise werden zu diesem Zweck Servomotoren verwendet. Diese bestehen aus vielen, ringförmig hintereinander geschalteten Einzelspulen. Sie erzeugen hohe Kräfte und sind sehr exakt steuerbar.
Wie funktioniert eine elektrohydraulische Servolenkung?
Die dritte Variante ist die elektrohydraulische Servolenkung. Bei dieser Bauform wird die Hydraulikpumpe nicht über einen Treibriemen angetrieben, sondern über einen kleinen Elektromotor. Diese Lösung wird häufig verwendet, wenn eine Servolenkung nachgerüstet werden soll.
Wo liegt der Unterschied zwischen Servolenkung und Servotronic?
Eine herkömmliche Servolenkung unterstützt Dich bei Lenkbewegungen mit immer der gleichen Kraft. Bei den vergleichsweise geringen Geschwindigkeiten von Transportern und Lkw war diese Lösung auch stets ausreichend.
Bei besonders schnell fahrenden Automobilen wird dies aber zum Problem: Bei steigenden Geschwindigkeiten sind die Lenkeffekte gravierender. Ein leichter Verriss am Lenkrad kann damit sehr schnell eine gefährliche Fahrsituation erzeugen. Deshalb haben die Hersteller von leistungsstarken Fahrzeugen die Servotronic entwickelt. Diese regelt den Effekt der Servolenkung abhängig von der Geschwindigkeit. Je schneller das Fahrzeug fährt, desto „schwergängiger“ wird die Lenkung. Fährt das Fahrzeug wieder langsamer, stellt die Servotronic wieder auf „leichtgängigere“ Lenkung um. Das erleichtert das Rangieren beim Einparken und engen Kurvenfahrten erheblich. Bei höheren Geschwindigkeiten bleibt das Fahrzeug aber wesentlich sicherer in der Spur. Die Schleudergefahr wird damit erheblich reduziert, was das Auto insgesamt wesentlich sicherer macht.
Wieso hat nicht jedes Fahrzeug eine Servotronic?
Die Servotronic ist technisch sehr anspruchsvoll. Sie funktioniert nur bei einer präzisen Regelbarkeit der von der Servolenkung entwickelten Kräfte. Damit sind die traditionellen, per Treibriemen und Servopumpe ausgestatteten Servolenkungen für diesen Zweck technisch unzureichend.
Die Servotronic kommt gegenwärtig hauptsächlich deshalb bei elektrohydraulischen Servolenkungen zum Einsatz. Vollelektrische Servolenkungen sind technisch jedoch ebenso als Einsatz für eine Servotronic geeignet. Gegenwärtig setzen die Autohersteller aber noch auf die elektrohydraulischen Hybridsysteme.
Wie äußern sich Störungen und Schäden an der Servolenkung?
Störungen der Servolenkung fallen in zwei Kategorien:
- Die Lenkung ist zu leichtgängig
- Die Lenkung ist zu schwergängig
Für beide Szenarien gibt es unterschiedliche Ursachen und Lösungsmöglichkeiten.
Was tun bei einer zu leichtgängigen Servolenkung?
Bei einer zu leichtgängigen Lenkung kann der Antriebsriemen zu stark gespannt sein. Die Spannung sollte stimmen, da sonst das Lager der Servopumpe ausfallen kann. Eine zu leichtgängige Lenkung hat außerdem häufig eine recht einfache Ursache: Der Reifendruck ist viel zu hoch und sollte abgesenkt werden. Wenn ein Lenkgetriebe kurz vor der Verschleißgrenze ist, kann es ebenfalls durch eine Leichtgängigkeit auffallen.
Was tun bei einer zu schwergängigen Servolenkung?
Eine schwergängige Servolenkung kann viele Ursachen haben: Zu geringer Ölstand, verstopfte Leitungen, defektes Lenkgetriebe, defekte Lenkmechanik, zu geringer Reifendruck usw. Genaue Auskunft gibt die Fachwerkstatt.
Das Servoöl wechseln, was ist zu beachten?
Die hier beschriebenen Schritte für den Austausch von Servoöl sind nur eine allgemeine Beschreibung und keine Anleitung zum Einbau. Wir empfehlen für den Wechsel des Servoöls stets den Besuch in einer Fachwerkstatt.
Servoöl sollte man grundsätzlich nicht „nachfüllen“, sondern nur austauschen. Es verhält sich damit wie mit der Bremsflüssigkeit: Es bringt nichts, auf schlechte Betriebsflüssigkeit gute oben drauf zu schütten. Die Ursache für fehlendes Servoöl muss schnellstmöglich behoben werden, sonst drohen Bußgelder wegen Umweltverschmutzung und Pannen.
Servoöl wird am Servobehälter aufgefüllt. Dieser sitzt auf der Servopumpe. Es handelt sich dabei um eine kleine Blechdose mit Schraubverschluss. Es gibt meistens kein definiertes Wartungsintervall für das Wechseln des Servoöls. Die Erfahrung der Schrauber-Community empfiehlt aber typenübergreifend einen Austausch des Servoöls alle 100.000 bis 150.000km.
Problematisch beim Servoöl-Wechsel ist, dass das System in der Regel keine Ablassschraube besitzt. Das Öl kann nur von oben abgesaugt werden. Empfohlen ist außerdem, das Reservoir für die Servopumpe gleich mit zu tauschen. Im Reservoir befindet sich ein Feinfilter. Dieser kann nicht separat getauscht werden, sondern nur zusammen mit dem Tank für das Servoöl.
Beim Auffüllen ist es nun sehr wichtig, dass der Behälter an der Zulaufseite versiegelt und der Zulaufschlauch in einen Auffangbehälter gehalten wird. Nun wird so lange frisches Öl nachgefüllt, bis es aus dem Zulaufschlauch wieder herausläuft. Damit ist sichergestellt, dass das ganze Servosystem gespült und mit frischem Öl versorgt ist. Erst dann schließt man den Zulaufschlauch an das Reservoir an. Anschließend wird der Motor laufen gelassen und die Lenkung bei geöffnetem Deckel des Reservoirs einmal ganz in beide Richtungen eingeschlagen.
Was bedeutet „die Servolenkung entlüften“?
Nach einem Wechsel des Servoöls muss sichergestellt werden, dass sich keine Luft mehr im System befindet. Dafür wird (wie auch in der vorigen Antwort beschrieben) bei laufendem Motor und geöffnetem Deckel des Servoöl-Reservoirs das Lenkrad einmal komplett nach links und nach rechts eingeschlagen. Der Hydraulikzylinder wird dadurch komplett in beide Richtungen ein- und ausgefahren – mit dem Effekt, dass sämtliche Restluft aus dem System gepresst wird. Sie kann über den offenen Behälterdeckel entweichen. Damit ist die Servolenkung entlüftet.
Wie funktioniert die Servolenkungspumpe?
Die Servolenkungspumpe (Hydraulikpumpe) pumpt einen Volumenstrom durch die Lenkung. Wird dieser Strom aber nicht gebraucht, da das Fahrzeug geradeaus fährt oder nur geringe Lenkbewegungen benötigt, fließt das Öl wieder zurück in den Behälter.
Dabei entsteht ein Druck, den man Durchflussdruck nennt. Sobald eine größere Lenkbewegung benötigt wird, wird ein Teil dieses Stroms, oder auch der gesamte Strom, zu dem Arbeitsraum der Lenkung geführt. Dadurch entsteht ein Druck im System, ohne das Öl zurückfließen kann. So ist die volle Leistung der Servolenkung erbracht.
Ein Nachteil der Servolenkungspumpe sind die Simmerringe (Wellendichtringe), die nach einer Weile undicht werden können und so die Servolenkungspumpe nicht mehr ihre volle Leistung bringen kann.
Fiat Ducato 233/240 – Servoleitungen wechseln – Anleitung
Hinweis vorab: In unseren Fall mussten wir den Austausch der Servoleitungen im ausgebauten Zustand durchführen. Das ist natürlich ein bisschen einfacher, weil wir uns nicht unter den Ducato zwängen mussten, ging in unserem Fall aber auch nicht anders.
1. Schritt: alte Servoleitungen lösen
Du siehst: Diese Leitungen haben schon einiges mitgemacht. Auch der Rost, der beim Ausbau mit runtergekommen ist, erzählt seine ganz eigene Geschichte.
Zunächst musst Du die beiden alten Servoleitungen mit dem 12er Schlüssel lösen. Hierfür löst Du links und rechts jeweils eine Schraube pro Leitung, also insgesamt vier.
2. Schritt: neue Servoleitungen in Postion bringen
Halte die neuen Servoleitungen zunächst an die Lenkung, damit Du sichergehen kannst, auch alles richtig anzubringen. Drehe die Enden dann erst einmal vorsichtig mit der Hand fest. Achte darauf, dass Du sie nicht verkanntest.
3. Schritt: neue Servoleitungen anschrauben
Die Überschrift sagt’s ja schon: Nachdem Du die neuen Servoleitungen vorsichtig mit der Hand festgezogen hast, nimmst Du nun wieder den 12er Schlüssel zur Hand und ziehst die Schrauben schön fest – fertig.
Servoleitungen für den Fiat Ducato 230/244 im Onlineshop bestellen!
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