Fett an der Fahrer- oder Beifahrertür? Ein Knacken, das seltsamerweise nur in Kurven auftritt? Dafür fühlt es sich auf ebener Fahrbahn wiederum so an, als würde das Lenkrad leicht rütteln? Schon bei einem dieser Symptome solltest Du mindestens die Achsmanschetten Deines Ducatos prüfen, gern aber auch das Antriebswellengelenk – und gegebenenfalls direkt durch neue Teile ersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Geräusche in der Kurve?
- Manschettenaustausch – die bessere Alternative
- Einbauanleitung Achsmanschette und Antriebswellengelenk beim Fiat Ducato 250
1. Schritt: Ducato aufbocken
2. Schritt: Reifen demontieren
3. Schritt: Lösen der Antriebswelle I
4. Schritt: Lösen der Antriebswelle II
5. Schritt: Achsschenkel fixieren
6. Schritt: Antriebswellengelenk lösen
7. Schritt: neue Achsmanschette einbauen
8. Schritt: Antriebswellengelenk montieren
9. Schritt: Traggelenk und Reifen montieren - Achsmanschette und Antriebswellengelenk Fiat Ducato 250 im Onlineshop bestellen
Geräusche in der Kurve?
Eine beschädigte Achsmanschette (auch Gelenkmanschette oder Antriebswellenmanschette) macht sich vor allem durch ein Knarren oder knarzige Geräusche bemerkbar: Dann haben Sand, Dreck und Wasser ihren Weg durch die beschädigte Stelle der Manschette zum Gelenk gefunden – besonders, wenn zusätzlich kein oder kaum noch Fett vorhanden ist, das für die Beweglichkeit des Gelenks sorgt.
Durch die dauerhafte Bewegung des Innengelenks stehen die genannten Fremdkörper dann in ständigem Kontakt mit eben jenem, wodurch es stark angegriffen wird. Das ist nicht ungefährlich und kann zu erheblichen Folgeschäden führen.
Besonders in Kurven wirst Du dann ein Rumpeln hören. Fährst Du nur geradeaus, schadet das dem so kaum bewegten Gelenk wenig – doch wann ist das schon der Fall? Außerdem könnte ausgeschleudertes Fett die Bremsleistung verringern, da es sich auf die Bremsscheiben setzen könnte.
Wackelt Dein Ducato bereits beim Beschleunigen, liegt es voraussichtlich am Innengelenk. Das Gute daran ist: Du sparst Dir die Anschaffung einer neuen Antriebswelle und musst einzig das Gelenk wechseln. Bei diesem Austausch solltest Du sehr stark auf Sauberkeit achten: Es darf kein Dreck unter die neue Manschette und deren Fett dringen.
Manschettenaustausch – die bessere Alternative
Ein Austausch der Manschette kann Dich vor der Anschaffung und dem Einbau eines gänzlich neuen Gelenks bewahren und gestaltet sich je nach Seite mehr oder weniger aufwendig.
Die rechte äußere Manschette besteht aus zwei Teilen und hat den Vorteil, dass die Antriebswelle vergleichsweise fest an ihrem Platz sitzt und Du kein Problem mit zähem oder tropfendem Getriebeöl hast. Die inneren Gelenkmanschetten musst Du nur selten wechseln, sie werden weitaus weniger von den Bewegungen beansprucht und halten daher auch länger.
Hinweis: Die linke äußere Manschette auf der Fahrerseite besteht nur aus einem Teil. Die Antriebswelle darfst Du bei diesem Wechsel nicht zu weit herausholen – dann könnte Getriebeöl austreten. In diesem Blogbeitrag haben wir nur die rechte Achsmanschette ausgewechselt.
Einbauanleitung Achsmanschette und Antriebswellengelenk beim Fiat Ducato 250
Benötigtes Werkzeug
- Hebebühne
- Hammer
- 19er Nuss
- 24er Nuss
- 46er Nuss
- alter Schraubenzieher
- neue Manschette
- neues Antriebswellengelenk
1. Schritt: Ducato aufbocken
Erst mal geht’s eine Etage höher – bring Deinen Ducato in eine angenehme Arbeitshöhe.

2. Schritt: Reifen demontieren
Nun nimmst Du den Reifen runter. In unserem Fall den Vorderreifen rechts auf der Beifahrerseite.


3. Schritt: Lösen der Antriebswelle I
Nun kommt die 46er Nuss zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe löst Du die große Mutter, die mittig befestigt ist. Mithilfe eines alten Schraubenziehers blockierst Du zusätzlich die Bremse.
Solltest Du beim Austausch Unterstützung haben, kann der- oder diejenige einfach auf die Bremse treten. Oder Du lässt den Reifen zunächst montiert, bockst Deinen Ducato zunächst nicht auf und löst die Mutter, während das Fahrzeug sicher und fest steht.


4. Schritt: Lösen der Antriebswelle II
Als nächstes musst Du insgesamt drei Schrauben lösen. Hier nutzt Du die 24er Nuss:
- Schraube am Stabilisator
- Schraube am Spurstangenendstück
- Schraube am Querlenker



5. Schritt: Achsschenkel fixieren
Nun musst dem Traggelenk sicherlich einige leichte Schläge verpassen (z. B. mit einem Kupferhammer), damit es sich löst, da es manchmal im Querlenker festsitzt.



7. Schritt: Antriebswellengelenk lösen
Eigentlich verbindet eine Schelle die Achsmanschette mit dem Antriebswellengelenk – in unserem Fall war sie leider gar nicht mehr vorhanden. Nachdem die Schelle entfernt ist, musst Du das Antriebswellengelenk vorsichtig mit einem Hammer runterklopfen.
Hinweis: Es kann sein, dass sich ein Sprengring am Gelenk befindet. Das merkst Du, wenn sich das Antriebswellengelenk mit dem Hammer nicht so leicht lösen lässt.
Da das bei uns verbaute Antriebswellengelenk noch absolut OK war, haben wir es nicht getauscht. Solltest Du ein neues einbauen wollen, verwendest du ab Schritt 9 dieser Anleitung selbstverständlich das neue Antriebswellengelenk.



8. Schritt: neue Achsmanschette einbauen
Nachdem Du das Antriebswellengelenk entfernt hast, löst Du die Manschette. Sie sollte am hinteren Ende mit einer kleinen Schelle an der Antriebswelle befestigt sein.
Jetzt ist es sehr wichtig, dass Du alles sorgfältig reinigst, bevor Du die neue Achsmanschette einbaust.
Zunächst schiebst Du die kleine Schelle für die Befestigung über die Antriebswelle. Danach stülpst Du die neue Achsmanschette vorsichtig über das Ende der Antriebswelle, bis das schmale Ende in einer vorgesehenen Nase einrastet. Nun befestigst Du das Ende der Achsmanschette wieder mit der kleinen Schelle an der Antriebswelle.



9. Schritt: Antriebswellengelenk montieren
Nun gibst Du dem Antriebswellengelenk erneut vorsichtige Schläge mit dem Hammer, um es in Position zu bringen.
Ganz besonders wichtig: Dreh vorher die 46er Mutter auf das Ende des Antriebswellengelenks – erst jetzt kommt der Hammer zum Einsatz! So schonst Du das Ende des Gelenks und minimierst das Risiko von Beschädigungen.
Dann füllst Du das mitgelieferte Fett ins Gelenk und verbindest Antriebswellengelenk und Achsmanschette mit der großen Schelle.




10. Schritt: Traggelenk und Reifen montieren
Jetzt kannst Du das Gelenk wieder in Position bringen (was bei uns eine ganz schöne Fummelei war, da wir nicht sofort den richtigen Winkel hatten) und führst Schritt 4 rückwärts durch – befestigst also wieder alles korrekt.


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