Mit fortschreitendem Herbst kommt das merklich kühlere, schlechtere Wetter und bis auf die wenigen, hartgesottenen Winter-Camper neigt sich die Saison 2015 langsam aber sicher dem Ende entgegen. Dies ist der richtige Zeitpunkt, sich mit der fachgerechten Unterstellung des Wohnmobils im Winter auseinanderzusetzen, um Standschäden und Wertminderung vorzubeugen. Dazu gilt es einige Punkte zu beachten:

1. Der richtige Stellplatz für das Wohnmobil im Winter

Natürlich ist es möglich, das Wohnmobil am Straßenrand zu parken, für die eindeutig bessere Wahl halten wir aber einen einen privaten oder angemieteten Stellplatz.
Weiter ist zu beachten, dass Rasenflächen oder Standplätze unter Bäumen gemieden werden sollten. Der säurehaltige Rasen kann Unterboden und Bremsen des Wohnmobils über die Wintermonate angreifen und zu unangenehmen Überraschungen führen. Ebenso kann faulendes Laub den Lack angreifen und abfallende Äste bei Sturm Schäden verursachen. Es empfiehlt sich deshalb, einen überdachten und windgeschützten Stellplatz mit einem Untergrund aus Kies, Teer oder Beton zu wählen. Preiswerte und schützende Lösungen bieten oftmals anmietbare Hallenstellplätze.
Dach abstützen: Sollte es nicht möglich oder gewollt sein, einen überdachten Stellplatz zu nutzen, ist es ratsam, das Dach mit Latten abzustützen, um Schäden durch große Schneemengen vorzubeugen. Andernfalls könnte das Dach der Schneelast nachgeben.

2. Die Reifen im Winter am Wohnmobil entlasten

Um Standschäden zu vermeiden sollte man den Reifendruck zunächst um circa 0,5 Bar erhöhen. Durch das Aufbocken des Wohnmobils oder das Herunterkurbeln der Stützen, können die Reifen zusätzlich entlastet werden. Idealerweise verschiebt man das Wohnmobil alle paar Wochen um eine viertel Raddrehung, wodurch der Wahrscheinlichkeit von Standschäden zusätzlich vorgebeugt wird. Natürlich ist das Verschieben je nach Stellplatz eingeschränkt und nicht Jedem möglich.
Zu guter Letzt sollte die Handbremse nicht angezogen werden, da diese Korrosion ansetzen und festrosten kann. Eine bessere Alternative sind Bremskeile, die das Wohnmobil sichern.

3. Vorbereitung des Wohnmobils für den Winter: Außen

Zur Vorbeugung von Unterboden- und Lackschäden, sollte das Wohnmobil von Außen mit dem Hochdruckreiniger gesäubert werden (mit Ausnahme der empfindlichen Fenster und Reifen). Insbesondere die Unterseite und Radläufe müssen ordentlich von Schmutz und Rückständen befreit werden, da Rückstande von Erde noch viel Feuchtigkeit enthalten ist es wichtig diese zu entfernen. Ansonsten kann die Feuchtigkeit für weitere Schäden sorgen. Nach der gründlichen Reinigung können Lackschäden beseitigt und notwendige Reparaturen durchgeführt werden, um im Frühjahr ohne Frust und Wartungsstau in die neue Campingsaison zu starten.

4. Vorbereitung des Wohnmobils für den Winter: Innen

Auch Innen gilt es einige Vorbereitungen durchzuführen. Wichtig ist es, alle Fenster und Dachluken am Wohmobil im Winter-Quartier zu verschließen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden.
Rissige und durchlässige Dichtungen sollten ausgetauscht werden, alle übrigen mit Silikonspray und Glycerin gewartet werden. Sämtliche Wassertanks, Leitungen, Boiler, Pumpen und Filter müssen vollständig gereinigt und entleert, die Wasserpumpe zudem abgeschaltet werden. Alle Ablässe und Wasserhähne müssen offen stehen, um die Entlüftung zu ermöglichen. Ebenso muss der Fäkalientank entleert und gründlich gesäubert sowie desinfiziert werden – nicht nur die Cassette sondern auch das Spülwasserdepot.
Das Gasflaschenventil muss geschlossen und Gasschläuche sowie der Druckminderer abgeschraubt werden. Optional kann die Gasflasche auch komplett demontiert und an einem sicheren Ort gelagert werden – NICHT im eigenen Keller.
Nachdem diese Vorbereitungen getroffen wurden, kann der Innenraum gründlich gereinigt werden. Sämtliche Türen und Schränke im Innenraum bleiben über den Winter geöffnet, damit diese gut durchlüftet werden (auch die Kühlschranktür). . So wird Feuchtigkeit und dem Ansatz von Schimmel vorgebeugt. Eine Schüssel mit Salz oder ein entsprechender Raumentfeuchter im Innenraum bindet Feuchtigkeit und verhindert ebenso den Ansatz von Schimmel.
Schließlich empfiehlt es sich das Wohnmobil alle 1-2 Wochen für 60 Minuten komplett durchzulüften.
Schutz vor Ungeziefer: Um Ungeziefer und Schädlingen vorzubeugen, können entsprechende Fallen ausgelegt werden. Das Verschließen aller Öffnungen (mit Ausnahme der Belüftungsöffnungen) verhindert zusätzlich das Eindringen von Schädlingen.

5. Tank und Batterie des Wohnmobils auf den Winter vorbereiten

Zum Schutz vor Schäden und Kälte, wird der Tank vollständig mit Winter-Diesel gefüllt. Eine gesetzliche Regelung verpflichtet Tankstellen diesen zwischen dem 16.11. und dem 28.02. des Folgejahres zur Verfügung zu stellen – die meisten Tankstellen bieten diesen jedoch schon früher beziehungsweise länger an.
Die Batterie sollte gänzlich abgeklemmt werden (Poltrenner mit Trennschalter). Alternativ lädt man die Batterie vollständig auf und in regelmäßigen Abständen nach, um einer Tiefenentladung vorzubeugen, die der Lebensdauer der Batterie nachhaltig schaden kann.

Wenn ihr diese Hinweise berücksichtigt, seid ihr bestens für den Winter gewappnet und könnt im nächsten Frühjahr hoffentlich ohne Frust in die neue Campingsaison starten !

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