Jede Minute werden durchschnittlich 150 Liter durch den Kühlkreislauf deines Fahrzeuges gepumpt. Bei jedem Durchlauf muss dein Motor optimal gekühlt und zusätzlich vor Schäden durch Korrosion und Kavitation geschützt werden. Auch wenn das Kühlsystem ein fast wartungsfreies System ist, wird der Kühlflüssigkeit oftmals zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl einige wichtige Dinge zu beachten sind.

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Das Geheimnis der Kühlflüssigkeit

Die Kühlflüssigkeit

Unsere Motoren könnten eigentlich mit normalem Wasser optimal gekühlt werden, da Wasser sehr viel Wärme aufnehmen kann. Doch leider macht uns der Siedepunkt von 100° C, der Gefrierpunkt bei 0° C und die Förderung von Korrosion hierbei einen Strich durch die Rechnung.
Deswegen müssen dem Wasser einige Stoffe hinzugefügt werden, damit diese Störfaktoren keine Rolle mehr spielen.

Ähnlich wie bei uns Menschen, werden auch beim Wasser die Störfaktoren durch Alkohol ausgeblendet.
In diesem Fall handelt es sich meistens um Monoethylenglykol (MEG), der dafür sorgt dass das Wasser nicht bei 0° C gefriert und der Siedepunkt hinaufgesetzt wird. Außerdem wird der ganze Kühlkreislauf unter Druck gesetzt, was zur Folge hat, dass der Siedepunkt auf 115°C bis 130°C steigt.

Neben dem Glykol werden sogenannte “Additive” der Kühlflüssigkeit hinzugefügt. Diese schützen den Motor vor Korrosion und Kavitation.
Kavitation entsteht, wenn der Druck im Kreislauf absinkt und danach plötzlich wieder ansteigt. Durch den Druckabfall enstehen Dampfblasen. Wenn sich der Druck im System wieder erhöht platzen diese Blasen und können den Bauteilen erheblichen Schaden zufügen.
Leider wird die Kavitation oft unterschätzt, aber sie kann erhebliche Reparaturkosten verursachen, wie in diesem Video beispielhaft dargestellt wird.

Die verschiedenen Arten der Kühlflüssigkeiten

Nachdem ich euch jetzt ordentlich Angst gemacht habe, kann ich euch auch schon wieder beruhigen. Gebt einfach ein wenig Acht auf eure Kühlflüssigkeit. So habt ihr wenig zu befürchten.

Insgesamt unterscheidet man zwischen 3 Arten von Kühlerfrostschutz:

IAT (inorganic additive technology)

Die IAT findet heutzutage bei Neufahrzeugen keine Verwendung mehr. Es ist die älteste Technologie welche auf Silikatbasis aufbaut und so vor Korrosion schützt.
Diese Technologie wird zum Beispiel bei “G11” Kühlerschutzmitteln verwendet.

OAT (organic additive technology)

Die OAT Technologie verwendet keine Silikate, sondern erlangt seine Fähigkeiten durch organische Salze. Diese Technologie findet zum Beispiel in “G12+” Kühlerschutzmittel Verwendung.

HOAT (hybrid organic additive technology)

Hier wurden beide Technologien vereint und somit auch deren beider Vorteile. Der Korrosionsschutz wird mit Hilfe von Silikaten gebildet und die weiteren Additive auf organischer Basis.
Hierbei handelt es sich um “G12++” oder “G13” Kühlerschutzmittel.

Wichtige Hinweise

Die Farben der Kühlflüssigkeit gibt keine Auskunft darüber, welche Technologie verwendet wurde, denn sie können sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden.
Generell sollten die Kühlerfrostschutzmittel nicht gemischt werden. Eine Mischung der beiden Kühlflüssigkeiten hat schwerwiegende Folgen, da dadurch neue Stoffe enstehen und es zu Verklumpungen kommt.

Das Problem wurde zwar ab dem “G12+” Frostschutzmittel behoben. Dies konnte man wiederum mit dem “G11” Kühlerschutzmittel mischen.

Die neuen Technologien “G12++” und “G13” lassen sich aber heute nicht mehr mit dem “G11” Frostschutzmittel mischen.

Daher solltet ihr euch merken, dass man im besten Falle keine verschiedenen Kühlflüssigkeiten miteinander vermischen sollte.

Überprüfung der Kühlflüssigkeit

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Häufig gestellte Fragen

Ich merke immer wieder, dass es oft noch ungeklärte Fragen zu den Kühlflüssigkeiten gibt. Deswegen möchte ich euch im Folgenden die Fragen, die immer wieder auf mich zu kommen, beantworten.

Wie oft muss ich die Kühlflüssigkeit wechseln?

Da scheiden sich ein wenig die Geister und vermutlich liegt die Wahrheit in der Mitte. Einige sprechen davon, dass man den Kühlerfrostschutz gar nicht wechseln bräuchte. Andere wiederum sprechen oft von 3 – 4 Jahren.

Meine Auffassung von dem Thema ist, dass man die Kühlflüssigkeit nicht notgedrungen wechseln muss. Was man aber im Umkehrschluss auf jeden Fall tun sollte, ist die regelmäßige Kontrolle.
Das heißt einmal im Monat den Füllstand der Kühlflüssigkeit überprüfen und die Überprüfung des Frostschutzes in regelmäßigen Abständen. Den Grad des Frostschutzes könnt ihr selber mit einem Messgerät prüfen, welches schon für ein paar Euros zu bekommen ist oder ihr fragt an der Tankstelle oder in der Werkstatt nach. Dort wird der Test meistens noch kostenlos durchgeführt.
Zu dem ist darauf zu achten, ob das Kühlmittel Verfärbungen aufweißt. Sollte sich das Kühlwasser zum Beispiel braun verfärben, kann dies auf Korrosion oder die Vermischung falscher Kühlflüssigkeiten hinweisen.

Welche Kühlflüssigkeit passt in mein Auto?

Hier ist immer darauf zu achten, was in eurem Handbuch steht und nur das sollte auch in euer Fahrzeug gefüllt werden.
Bei Fiat ist es relativ einfach, obwohl es natürlich auch wieder Ausnahmen gibt, aber im Grundsatz gilt:

BaujahrKlasseKühlflüssigkeitFarbe
bis Bj. 2002G11Paraflu 11 blau/grün
ab Bj. 2002G12Paraflu UProt

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Achtet zudem immer darauf, ob ihr Konzentrat oder vorgemischte Kühlflüssigkeit gekauft habt. Das Konzentrat muss zusätzlich immer mit Wasser gemischt werden.

Womit soll ich die Kühlflüssigkeit nachfüllen?

Auch hier reichen die Antworten von bis.
Ich würde empfehlen, die Kühlflüssigkeit sofern es möglich ist, mit destillierten Wasser aufzufüllen.
Aber auch Leitungswasser oder etwas aus einer Wasserflasche wird nicht gleich dafür sorgen, dass Schäden entstehen.

Wenn ihr einen kompletten Wechsel vollzieht, dann nutzt am besten destilliertes Wasser.

Wie wechsle ich die Kühlflüssigkeit?

Der komplette Wechsel der Kühlflüssigkeit ist eher ein Ausnahmefall und wird meistens nur gemacht, wenn ein Bauteil des Kühlkreislaufes ausgetauscht werden muss. Um das Kühlwasser abzulassen, gibt es an manchen Kühlern eine Ablassschraube. Über diese dauert das Ablassen jedoch immer etwas länger. Die zweite Möglichkeit, die auch meistens genutzt wird, ist den unteren Schlauch am Kühler einfach abzuziehen und so das Kühlwasser abzulassen. Für diesen Fall muss meistens der Kühlergrill und die Stoßstange abgenommen werden. In unserem Bericht über den Kühleraustausch könnt ihr euer Gedächtnis nochmal auffrischen.

Doch bevor ihr das tut solltet ihr folgende Dinge beachten:

  1. Der Motor muss kalt sein
  2. Den Deckel vom Kühlwasserbehälter öffnen
  3. Ein genügend großes und sauberes Auffanggefäß bereitstellen (es sollte ca. 10 Liter fassen können)

Danach könnt ihr die Flüssigkeit in das Auffanggefäß ablassen. Wo ihr die Kühlflüssigkeit später entsorgen könnt, werde ich euch später beschreiben.

Wie fülle ich Kühlflüssigkeit nach?

Für das Nachfüllen der Kühlflüssigkeit muss als Erstes der Behälter, in dem sich die Flüssigkeit befindet, ausfindig gemacht werden.

Der Behälter befindet sich von Modell zu Modell leider immer an unterschiedlichen Stellen, so dass sich diese Frage nicht so einfach beantworten lässt.
Es gibt meistens ein paar Hinweise, woran ihr den richtigen Behälter erkennen könnt. Auf den meisten Behältern ist in irgendeiner Weise ein ACHTUNG-Symbol zu finden, da das Kühlwasser sich ziemlich stark erhitzt und zudem unter Druck steht. Außerdem findet ihr auf dem Behälter Markierungen, die den minimalen und den maximalen Füllstand anzeigen.
Teilweise ist dort auch vermerkt, was für eine Art Kühlflüssigkeit in den Behälter hineingehört.

Doch was ist zu beachten, wenn man nur etwas Flüssigkeit nachfüllen möchte?

Eine Nachfüllung nur bei ausgeschaltetem und kaltem Motor durchführen, da euch ansonsten das Kühlwasser um die Ohren fliegt und ich kann euch versprechen; es ist heiß!
Öffnet den Behälter bitte nicht ruckartig, sondern eher so, als wenn ihr aus einer geschüttelten Cola-Flasche langsam die Kohlensäure herauslassen wollt. Das heißt dreht den Deckel erstmal nur ein bisschen auf, bevor ihr ihn ganz abnehmt.

Nach dem Öffnen könnt ihr wieder so viel Flüssigkeit nachfüllen bis die maximale Markierung erreicht wurde.

Wieviel Kühlflüssigkeit passt in mein Auto?

Das ist auch von Modell zu Modell unterschiedlich und ihr findet diese Information in eurem Handbuch wieder. Die Angaben sind wichtig, falls ihr mal einen kompletten Wechsel der Kühlflüssigkeit vornehmen wollt.

Für die verschieden Ducato-Modelle habe ich euch hier eine kurze Aufstellung der Füllmengen erstellt:

Füllmengen der Kühlflüssigkeit - Ducato Typ 280/290

BaureiheFüllmenge
alle 280/2909,0 Liter

Füllmengen der Kühlflüssigkeit - Ducato Typ 230/244

BaureiheModellFüllmenge
2301.9 D bis Bj. '989,0 Liter
2301.9D ab Bj. '9810,2 Liter
2302.09,0 Liter
2302.5D11,0 Liter
2302.5 TDI10 Liter
2302.8 JTD10 Liter
2302.8 JTD mit Abgasrückführung10,7 Liter
2302.8 D10 Liter
2302.8 TDI10 Liter
2442.0 Bipower9,0 Liter
2442.0 JTD9,0 Liter
2442.3 JTD10 Liter
2442.8 JTD10 Liter
2442.8 JTD Power10 Liter

Füllmengen der Kühlflüssigkeit - Ducato Typ 250

ModellFüllmenge
115 Multijet 2.0 D (ohne Elektroheizung)8,0 Liter
115 Multijet 2.0 D (mit Elektroheizung)8,2 Liter
115 Multijet 2.0 D (mit Heizung vorn)8,6 Liter
115 Multijet 2.0 D (mit Heizung hinten)8,9 Liter
alle weiteren Modelle (ohne Elektroheizung)11,0 Liter
alle weiteren Modelle (mit Elektroheizung)11,2 Liter
alle weiteren Modelle (mit Heizung vorn)11,6 Liter
alle weiteren Modelle (mit Heizung hinten)11,9 Liter

Wie entsorge ich die Kühlflüssigkeit?

Kühlflüssigkeit hat leider auch eine nicht so schöne Eigenschaft. Es ist giftig und darf deswegen auch nicht in die Umwelt gelangen. Die richtigen Entsorgungsstellen könnt ihr bei der Stadt oder Gemeinde erfragen. Teilweise nehmen auch Recyclinghöfe Kühlmittel entgegen, dafür solltet ihr aber genau welche Inhaltsstoffe enthalten sind.
Alternativ könnt ihr bei Werkstatt oder Tankstelle nachfragen, ob es dort eine Möglichkeit für die Entsorgung gibt.

Habt ihr noch weitere Frage oder Anregungen, die euch zu dem Thema interessieren? Dann hinterlasst gerne einen kurzen Kommentar.

 

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