Langsam steigen die Temperaturen, es wird grüner und die Saisonkennzeichen sind wieder gültig – der Frühling steht vor der Tür! Da steigt doch sofort die Reiselust. Aber so richtig losgehen kann es erst, wenn dein Ducato eine Winter-Wellness-Kur erhalten hat. Genau hierfür haben wir dir einige Tipps und Tricks zusammengestellt.

Vorbereitungen für den Frühjahrsputz

Für den Frühjahrsputz deines Ducatos fährst du am besten zu einer Tankstelle, in eine Selbstwaschbox oder auf einen speziellen Waschplatz, denn das Waschen auf der heimischen Auffahrt verschmutzt das Erdreich und das Grundwasser. Außerdem würdest du damit auch gegen das Gesetz verstoßen.

Anfangs startest du mit der Außenwäsche des Fahrzeugs: Denn erst dann werden Kratzer, Rostflecken und andere Beschädigungen wirklich sichtbar. Folgende Utensilien solltest du – neben guter Musik – für die Reinigung dabei haben bzw. vor Ort nutzen können:

  • Schwamm
  • Mikrofasertuch
  • diverse Putzmittel: Scheiben- bzw. Glasreiniger, Teppichreiniger, Acrylspezialreiniger, Allzweckreiniger bzw. sanfte Seifenlauge, Kunststoffreiniger sowie Polsterreiniger
  • Gummipflegestift
  • Flugrostentferner
  • Insektenlöser
  • Lack-Reparaturset
  • Wagenheber
  • Wasser
  • Dampfstrahler

Von außen nach innen

Zuerst benetzt du den Ducato von oben bis unten mit ausreichend Wasser. Wer bereits jetzt mit einem Hochdruckreiniger arbeiten möchte, sollte vorsichtig mit dem direkten Strahl sein: Lack, Dekore, Dichtungen, Lüftungsgitter des Kühlschranks und Heizungskamin können leicht beschädigt werden.

Penetrant haftenden Schmutz entfernst du mit einem sanften Scheuermittel, Ausdauer und Muskelkraft.

Waschstraße? Bitte beachten!

Falls du deinen Ducato nicht in Eigenregie saubermachen möchtest, solltest du, bevor’s es in die Waschanlage geht, trotzdem eine grobe Wäsche durchführen. Mit einem Dampfstrahler löst du Salz und größere Schmutzpartikel wie Splitt, die in der Waschstraße ansonsten einen Schmirgeleffekt auf den Lack haben könnten.

Blick von vorn in eine Waschanlage mit roten Waschbürsten, die gerade ein Auto reinigen.

Vor der Waschanlage sollte stets eine grobe Reinigung erfolgen.                                               © RAM – fotolia

Alte Liebe rostet nicht, wenn …

… du insbesondere an den Türen die Kanten und Falze sowie die Motorhaube und den Kofferraumdeckel auf Rost überprüfst. Flugrost beseitigst du einfach mit einem Flugrostentferner. Danach trägst du einen Insektenlöser auf, damit der Flugrostentferner nicht antrocknet.

Rost an unlackierten Bauteilen wie z. B. dem Motorblock oder an den Zylinderköpfen kann nach längerer Zeit zu Schäden führen – wirf deshalb auch immer einen Blick in den Motorraum und behandle die dortigen Roststellen.

Fabrikneuer Glanz

Kleine Kratzer im Lack erkennst du nach der Autowäsche wesentlich besser. Diese Stellen erneuerst du mithilfe eines Lack-Reparatursets. Du bekommst es online oder in der nächsten Werkstatt.

Es enthält einen Pinsel, Schmirgelpapier, Schleifpaste und teilweise Rostradierer. Den angegriffenen Bereich schleifst du leicht an und versiehst ihn vorsichtig mit etwas Lack. Danach noch Klarlack darüber geben und polieren.
Zusätzlich mit etwas Hartwachs bestreichen und die Stelle bleibt langfristig geschützt.

Scheibenwischer ade

Für Scheibenwischer sind die kalten Wintermonate eine echte Herausforderung: Entweder frieren die Wischer fest oder vorhandene Eisspuren am Außenglas schneiden in die Wischerflächen – Schlieren am Fenster sind die Folge. In diesem Fall müssen die Scheibenwischer zwingend ausgetauscht werden.

Tipp: Manchmal reicht es bereits Scheibenreiniger auf die Wischerblätter aufzutragen und die Spuren verschwinden.

Detailaufnahme eines ausgehängten Scheibenwischerblattes.

Wenn man den Dreh einmal raus hat, sind die Wischblätter schnell ausgetauscht.                             © Tomasz – Fotolia

Wichtiger Unterschied: Sommer- und Winterscheibenreiniger

Außerdem gibt es Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreiniger: Frostschutz verwendest du nur im Wintermittel. Weiterhin ist die Zusammensetzung und Wirkung der zwei Reiniger verschieden.

Im schlimmsten Fall vermischen sich Sommer- und Winterreiniger: Feststoffe können sich lösen und zu einer verstopften Düse der Wischanlage führen.

Jemand füllt neuen Frostschutz in die Scheibenwischanlage seines Pkw.

Sommer- und Winterscheibenreiniger unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung enorm.                  © Wellnhofer Designs – fotolia

Luftaustausch prüfen

Den angesammelten Schmutz auf den Lufteinlässen saugst du vor der Fahrzeugwäsche weg – verstopfen sie, steigt der Strom- bzw. Spritverbrauch.

Den Allergiker freut’s

Ein neuer Innenraum- oder Pollenfilter im Frühling sorgt für eine freie Nase bei Allergikern. Mit einem Aktivkohlefilter werden außerdem Ruß, Staub, Gerüche und schädliche Gase vor dem Eindringen ins Wageninnere gestoppt.

Vor allem nach Herbst und Winter ist der Wechsel sinnvoll, da die belastende Feuchtigkeit Bakterien- und Schimmelbildung begünstigt – der Filter sollte sowieso einmal im Jahr ausgetauscht werden.

Makroaufnahme einer Autolüftung.

Unscheinbar, aber maßgeblich für das Luftklima verantwortlich.                                       © Patrick Daxenbichler – Fotolia

Klare Sicht bei Acrylfenstern

Reiniger mit Alkohol- oder sonstigem Lösungsmittelanteilen sind problematisch: Die Scheiben könnten blind werden oder Spannungsrisse bilden. Deshalb greifst du hier lieber auf Wasser oder spezielle Acrylreiniger zurück.

Scheinwerfer oder Windschutzscheibe angeknackst?

Wurden Scheinwerfer oder Windschutzscheibe durch Splitt beschädigt, solltest du den Schaden frühzeitig reparieren. Das Glas auszuwechseln kann bei den Scheinwerfern bereits genügen.

Sehen und gesehen werden

Dafür fährst du deinen Ducato bis zu einem Abstand von 1 bis 2 Metern vor eine – im Idealfall – einfarbige Wand. Dann testest du Tages-, Nebel- und Bremslicht sowie Blinker und Rückfahrleuchten. Für die Prüfung Letzterer muss der Wagen folglich um 180 Grad gedreht werden.

Die Lichtpunkte der Leuchten sollten gleich stark sein und sich auf derselben Höhe befinden.

Damit du noch zu bremsen bist

Es schadet nicht, die Füllstände von Brems- und Kühlflüssigkeit zu prüfen: Die Bremsflüssigkeit lässt du in einer Werkstatt wechseln, wenn sie getrübt ist.

Die Trübung verrät meist, dass die Aluminiumteilchen der Bremse durch das Wasser in der Bremsflüssigkeit anfangen zu rosten. Würdest du also voll beladen eine steile Straße hinabfahren und längere Zeit stark in die Bremsen treten, würde das Bremssystem möglicherweise versagen.

Ohne Öl läuft’s nicht

Eine zusätzliche Ölkontrolle führst du bei einem warmen Motor durch.

  1. Du solltest vorher mit dem Fahrzeug mindestens 10 Kilometer gefahren sein.
  2. Danach stellst du das Auto auf einer gleichmäßigen Fläche ab, machst den Motor aus und wartest 2 Minuten.
  3. Im nächsten Schritt nimmst du den Ölmessstab beim Einfüllstutzen heraus und wischst ihn kurz mit einem Taschentuch ab.
  4. Jetzt führst du den Ölmessstab wieder komplett in die Messöffnung ein und entnimmst ihn nochmals.
  5. Der Ölfilm sollte im Bereich zwischen Minimal und Maximal liegen – so musst du weder Öl nachfüllen, noch welches abpumpen. Danach den Ölmessstab wieder in die Messöffnung einführen.

Reifenwechsel und -kontrolle

Ungefähr ab Ostern ist meist kein Schnee mehr zu erwarten – deshalb werden die Feiertage gerne zum Reifenwechsel genutzt. Dafür ziehst du die Handbremse fest, stellst Fahrzeug und Wagenheber auf einer geraden und belastbaren Fläche ab und löst die Schrauben der Reifen.

Damit die Reifen später wieder an der passenden Seite montiert werden, kennzeichnest du sie mit Kreide und passenden Abkürzungen: „VR“ steht für „Vorne rechts“, „HL“ für „Hinten links“ usw. Die Angaben beziehen sich auf die Sicht vom Fahrersitz aus.

Die Reifenprofiltiefe kannst du mithilfe dieser Anleitung überprüfen.

Gut gelagert

Gelagert werden die Räder unter trockenen, kühlen und dunklen Bedingungen. Entferne vor der Lagerung Fremdkörper, die noch im Profil stecken. Reifen aus Leichtmetall pflegst du mit Felgenreiniger. Räder ohne Felgen werden senkrecht gelagert; mit Felgen werden sie entweder aufgehängt oder horizontal aufeinander gestapelt.

Ein Reserverad sollte natürlich auch stets an Bord sein – überprüfe auch hier Zustand und Reifendruck.

Ein Reifenwechsel macht zudem Sinn, da sich der Bremsweg von Winterreifen im Sommer verlängert und der Verschleiß von Sommerreifen bei wärmeren Temperaturen niedriger ist als von Winterreifen.

Reifendruck – wie viel ist genug?

Ist der Reifendruck zu gering, sind die Reifen weniger lang haltbar und der Spritverbrauch nimmt zu. Durch falschen Reifendruck einseitig abgefahrene Reifen solltest du dringend wechseln.

Bei gewechselten Reifen überprüfst du direkt den Luftdruck: Wie hoch dieser sein sollte, ist oft in der Tankklappe angegeben. Ansonsten findest du die Angaben auch in der Bedienungsanleitung deines Ducatos.

Ein Mann prüft den Reifendruck seines Pkw.

Die Angaben zum Reifendruck findest du meist an der Innenseite des Tankdeckels.                       © pattilabelle – fotolia

Rostfreie Radkästen

Danach säuberst du die Radkästen mit einem Wasserstrahl: Hier bleibt leicht Dreck in der Kante des Kotflügels hängen. Er begünstigt durch die feucht-warmen Bedingungen Rost. Auch die Felgen reinigst du am besten gesondert.

Bremsen, Stoßdämpfer, Federn

Beim Reifenwechsel bietet es sich an, Bremsen, Federn und Stoßdämpfer zu inspizieren. Lockere Teile müssen möglichst umgehend repariert werden.

Neue Bremsbeläge fühlen sich glatt an, du ertastest keine feinen Rillen durch Verschleiß. Potenziellen Flugrost wirst du mit ein paar Probebremsungen los. Weiterhin sollte nach spätestens einem Drittel des Pedalweges ein merklicher Widerstand zu spüren sein.

Bei dieser Gelegenheit prüfst du auch gleich den Zwischen- sowie den Unterboden auf Trockenheit.

Ein Kfz-Mechaniker wechselt die Bremsscheiben an einem aufgebockten Auto.

© benjaminnolte – fotolia

Innenraumreinigung: Was du beachten solltest

Holz, Folien und Stoffe

Auf Scheuermittel solltest du verzichten – gerade dann, wenn Flächen mit Folien oder Holz versehen sind. Verdünnter Allzweckreiniger oder eine sanfte Lauge reichen zusammen mit einem Mikrofasertuch für diese Bereiche aus.

Für textile Wände und Möbel verwendest du – je nach Grad der Verunreinigung – einen Staubsauger oder einen Flecken-/Teppichreiniger bzw. Polsterreiniger. Gleiches gilt für Teppiche. Über Plastikteile wischst du mit einem Kunststoffreiniger.

Blitzeblanker Sanitärbereich

Gegen Kalk im Küchen- bzw. Badbereich kommst du mit Essigreiniger an. Die Böden fegst du genauso wie die Heizung aus, während sonstiger Dreck mit einem feuchten Lappen verschwindet – sparsamer Wassereinsatz hilft, die Feuchtigkeit im Zaum zu halten.

Der Sanitärbereich in einem Wohnmobil mit Waschbecken, Toilette und Spiegelschrank.

Nach dem Frühjahrsputz ist der Sanitärbereich blitzeblank.                   © PiLensPhoto – fotolia

Lüften steht an erster Stelle

Im Winter sammelt sich durch Schnee, Eis und Regen ständig Feuchtigkeit im Fahrzeuginnenraum. Lass daher während des Frühjahrsputzes alle Fenster und Türen für einen guten Luftaustausch offen. Um noch wirksamer zu lüften, schaltest du die Heizung für ein paar Minuten an und öffnest sämtliche Möbeltüren. Die trockene Luft zum Frühjahrsanfang unterstützt den Vorgang danach besonders gut!

Dabei kannst du gleich Matratzen und Polster zur Belüftung auslagern. Die Boden- und Kofferraummatten nimmst du ebenfalls heraus und lässt sie trocknen. Für eine optimale Belüftung räumst du alles, was Feuchtigkeit bindet, aus dem Fahrzeug.

Feuchtigkeit im Boden

Akut feuchte Böden legst du einfach mit Zeitungspapier aus. Auch Feuchtigkeitsgranulate schaffen Abhilfe. Reicht das nicht, und die Nässe hält an, ist ein Gang in die Werkstatt zu empfehlen. Achtung: Weiche Stellen weisen bei fest installierter Inneneinrichtung oft auf Schimmel hin.

Anschließend ist das Staubsaugen des gesamten Innenraums an der Reihe.

Muffiger Geruch

Bei unangenehmen Gerüchen hilft Kaffee – riecht es danach immer noch, kann das an der Klimaanlage liegen: Ist sie angeschaltet und der Geruch wird nach ein paar Minuten trotzdem schlimmer, benötigst du einen neuen Filter. Übelriechende Luft entsteht häufig auch durch Schimmel.

Die Wasseranlage intakt halten

Die Wasseranlage stellt kein Problem dar, wenn sie im Winter anständig geleert wurde. Beim Frühjahrsputz reicht es, die Anlage kräftig durchzuspülen, mit einem desinfizierenden Wassertankreiniger zu behandeln und nochmals zu spülen.

Oft kommt es vor, dass Pumpen oder Siphons unbemerkt geplatzt sind oder sich Anschlüsse gelöst haben. Gieß daher anfangs nur wenig Wasser in den Tank, bevor eine größere Überschwemmung droht. Es reicht gerade so viel Wasser, dass die Wasserpumpe saugen kann.

Nicht vergessen!

Den Wassertank vor dem Einfüllen wieder mit dem Ablass-Propfen verschließen.

Mögliche Gründe für einen leeren Wassertank

Wenn sich das Wasser deines Tanks trotzdem entleert, könnte die darin vorherrschende Temperatur der Grund sein. Ist sie zu niedrig, kommt es zu einer Zwangsentleerung der Heizung. Danach lässt sich das Ventil erst bei mindestens 7 Grad wieder schließen.

Der nächste Schritt ist also, zu heizen und bei ausreichend warmer Temperatur das Sicherheitsventil abzustellen.

Dann werden die vorhandenen Ablaufanschlüsse und restlichen Stöpsel verschlossen. Meistens befinden sich diese noch im Haupt- und Abwassertank, am Heizungsboiler und an der Wasserpumpe.

Gasflaschen und elektrische Verbraucher

Jetzt können die Gasflaschen verbunden werden. Dabei gehst du sicher, dass sie vollständig gefüllt sind. Danach kontrollierst du die restlichen Verbraucher wie Boiler, Kocher, Herd – und, wenn nicht vorher geschehen, die Heizung – auf ihre Funktionalität. Arbeiten die Geräte einwandfrei, kannst du sie jetzt reinigen.

Batterien nach dem Winterschlaf

Um den Füllstand von nicht wartungsfreien Batterien zu kontrollieren, solltest du die Batterien herausnehmen. Wer seinen Ducato nicht regelmäßig fährt, kann diese im Winter einmal im Monat laden oder im Haus lagern und füllen.

Detailaufnahme vom Batterieabklemmen beim Fiat Ducato Typ 250 im Fußraum des Fahrzeugs

Auch die Batterien sollten überprüft und ggf. sogar ausgetauscht werden.

Ursache für Rost und Schimmel

Feuchtigkeit ist eines der größten Probleme. Ungesehen entsteht oft Kondenswasser in den Hohlräumen des Fahrzeugs – normalerweise fließt dieses Wasser durch Öffnungen unterhalb ab (so z. B. bei Türen). Wenn Verschmutzungen den Ablauf durch die Öffnungen stören, entsteht auf lange Sicht Rost.

Noch ganz dicht?

Abdichtungen an Türen und Fenstern werden in der kalten Jahreszeit oft porös und durchlässig. Mit einem Gummi-Pflegestift oder Talkum bleiben die Dichtungen geschmeidig. Sind sie lädiert, reparierst du sie mit Glyzerin oder Silikon.

Vergewissere dich, wie lange Regler und Schläuche laut offiziellem Verfallsdatum noch haltbar sind.

Wenn Isolation besonders wichtig wird

Bei Cassettentoiletten kontrollierst du die Gummidichtung zwischen Toilette und Cassette. Ob diese Dichtung wirklich isoliert, merkst du am stechenden Geruch – der entsteht spätestens, wenn die Dichtung durchlässig wird.

In die Toilette füllst du zur Probe Wasser. Verändert sich der Wasserstand, kann sich die Dichtung der Kassette verkleinert haben bzw. beschädigt sein.

Helfer für deinen Frühjahrsputz

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